Geschichtliches

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Das von Sascha Reckert erfundene Verrophon ist die jüngste Erfindung im Bereich der Glasmusikinstrumente. Es ist heute aufgrund seiner Klangintensität und dynamischen Bandbreite insbesondere im sinfonischen Bereich das Instrument der Wahl. Die Technik, durch das Anreiben von Gläsern Töne zu erzeugen ist indes schon so lange gebräuchlich, wie es Glas gibt, wie zahlreiche Quellen aus dem Orient belegen. 

Das erste „professionelle“ Glasinstrument wurde 1761 vom bedeutenden amerikanischen Politiker und Naturwissenschaftler Benjamin Franklin erfunden – die Glasharmonika. Ineinandergeschobene Glasglocken lagern hier auf einer waagerechten Achse und werden durch Pedalantrieb in Rotation versetzt. Die Glasharmonika entwickelte im 18. und teilweise auch im 19. Jahrhundert eine ungemeine Popularität und brachte mehrere Glasharmonikavirtuosen hervor. Auch Komponisten dieser Zeit interessierten sich zunehmend für die gestalterischen Möglichkeiten des Instruments, sodass zahlreiche Kompositionen entstanden (u.a. von W. A. Mozart). Aufgrund ihrer geradezu mystischen Klangeigenschaften wurde die Glasharmonika auch oft in bedeutenden Theater- und Musiktheaterinszenierungen solistisch in dramaturgischen Schlüsselszenen eingesetzt, um mit ihrer einzigartigen Klangfarbe die Besonderheit der jeweiligen Szene zu unterstreichen, z.B. in der sog. Wahnsinns-Szene in Donizettis „Lucia di Lammermoor“.

Ab etwa 1830 geriet die Glasharmonika als eher kammermusikalisches Instrument der „leisen Töne“ aber allmählich in Vergessenheit, was nicht zuletzt am musikalischen Zeitgeit lag, der auf expressive solistische Virtuosität setzte und mit einem immer gewaltigeren Orchesterklang einherging. Komponisten wie Richard Strauss, der 1919 für die Schlüsselszene seiner Oper „Die Frau ohne Schatten“ eine Glasharmonika vorsah, blieben die Ausnahme. Doch schon zu dieser Zeit gab es kaum noch Glasharmonika-Manufakturen und auch das Wissen um diese Handwerkskunst starb damit nahezu aus. 

Um die original Harmonikaliteratur wieder spielen zu können, stellte der populäre Glasmusiker Bruno Hoffmann schließlich 1929 ein Glasspiel aus Gläsern zusammen, die am oberen Rand durch kreisförmige Bewegungen angerieben werden – die gleiche Technik, die beim Verrophon angewandt wird. Er nannte das Instrument „Glasharfe“. Durch seine langjährige Konzerttätigkeit trug er dazu bei, dem Begriff „Glasharfe“ zu einer gewissen Allgemeinbekanntheit zu verhelfen, weshalb die Glasharmonika und später auch das Verrophon oft fälschlicherweise als Glasharfe bezeichnet werden.

Franklins Glasharmonikas werden indes erst seit den 1980er Jahren wieder gebaut, nachdem es über mehrere Jahre nicht gelang, die alten Museumsinstrumente wieder zum Leben zu erwecken bzw. neue spielbare Instrumente zu bauen. Die Werkstätten von Sascha Reckert und die seines amerikanischen Kollegen Gerhard Finkenbeiner sind die einzigen weltweit, die sich auf den Bau der Glasharmonika spezialisiert haben.

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A verrophone („glass-euphonium“) is a musical instrument, invented in 1983 by Sascha Reckert,[1] which, „uses tuned glass tubes,“[2] open at one end and arranged in various sizes (usually in a chromatic scale, arranged from large to small, like the pipes of a pipe organ). The sound is made by rubbing one end of one or more of the glass tubes, or also by striking them or rubbing them with a special mallet. The tubes are close together so that chords can be played by rubbing more than one at the same time. The instrument carries more acoustical volume than the glass harmonica and some other glass instruments and generally has a range from G3 to F6 (which can be extended in the higher register with wine glasses, giving it a range up to D7). Every piece composed originally for glass harmonica can be played on the verrophone.